[Edit: da Yuki mehr die Mitläuferin ist, würde ich den anderen gerne den Vortritt lassen. Auch weil ich ihre Geschichten so interessant finde und wissen will, wies weiter geht hihi

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Yuki drehte ihre abendliche Runde über den Dächern von Baldur‘s Gate. Sie liebte diese Ausflüge, denn es fühlte sich an, als würde sie fliegen können. Es wehte eine sanfte Brise, der Geruch vom Salz des Meeres lag in der Luft und die Sonne war bereits von einem satten Goldorange überzogen. Gerade als sie auf einem der höchsten Gebäude der Stadt angelangt war, ihre Augen schloss, sich in dieser wunderbaren Abendstimmung verlor und sich dachte, dass ihr Leben gerade nicht schöner sein konnte, war ein harter Schlag auf den Hinterkopf das letzte, was sie fühlte.
Sie wachte an einem ihr unbekannten, kalten und feuchten Ort wieder auf. Gefesselt an einen Stuhl und mit einem Sack über ihren Kopf. Durch den Stoff konnte sie schemenhaft einige Lichtquellen – vermutlich Kerzen oder Fackeln – und einige Umrisse humanoider Gestalten erkennen. Noch benommen von dem harten Schlag vernahm sie eine stark verzerrte Stimme: „Oh liebe, kleine, süße…
Yuki nennst du dich, richtig? Weißt du überhaupt deinen Richtigen Namen?
*lacht* Kennst du deine Eltern, deine Familie? Weißt du eigentlich überhaupt wer du bist?
*lacht* Wie schade, dass du nun sterben musst, ohne dies jemals herauszufinden.“. Als sie bemerkte, dass zwei der Gestalten mit Dolchen auf sie zukamen, wirbelte sie sich so geschickt mit ihrem Stuhl herum, dass dieser die beiden Personen zu Boden schlug und anschließend zerbrach. Sie war nun frei von ihren Fesseln und entledigte sich ihrer unfreiwilligen Kopfbedeckung. Sie befand sich in einer riesigen, dunklen Tropfsteinhöhle. Die Gestalten waren in dunkle, schwere Roben gekleidet und ihre Gesichter waren verhüllt; die Farben der Kleidung konnte man bei dem schwachen Kerzenlicht, welches um eine Art Altar mit unterschiedlichen Artefakten angeordnet war, allerdings leider nicht genau erkennen. Mithilfe der beiden Dolche, die sie den beiden Bewusstlosen am Boden entnahm, schlug sie sich einen Weg durch die eigenartigen Wesen frei bis hin zum Ausgang. Der letzte ihrer Entführer, der noch übriggeblieben war, versperrte ihr den Weg. Fraglos hatte er den höchsten Rang, da seine Kleidung sich von der der anderen in einigen Details stark unterschied. Yuki lief auf ihn zu und hielt ihm einen ihrer Dolche an seine Halsschlagader „Sag mir, wer ich bin! Sag mir, wo meine Familie ist!“. Doch er lachte nur laut und sagte ein paar Worte in einer ihr unverständlichen Sprache. Dies hatte zur Folge, dass die Erde anfing zu beben. „Du wirst es nie erfahren,
fliegender Schnee.“ Er griff blitzschnell nach ihrem Dolch und rammte sich diesen selbst in den Hals.
Das Erdbeben wurde nun immer stärker und große Steine und Stalaktiten begannen aus der Decke der Höhle herabzubrechen und alles unter sich zu begraben. Yuki wollte noch zumindest wissen, wer diese mysteriöse Gestalt war, die sie entführt und bedroht hatte. Doch als sie sich zu ihm hinunter beugte, begann sich der Körper in Luft aufzulösen – und alles, was er an sich trug. Sie durchsuchte ihn rasend schnell und konnte knapp noch einen Gegenstand bergen. Eine pergamentartige Rolle mit goldenen Fäden… Mit Müh und Not konnte sie aus der einstürzenden Höhle entfliehen und fand sich unweit ihrer Heimatstadt entfernt auf einem kleinen Berg wieder. Nach einer kurzen Rast trat sie den Marsch nachhause an und betrachtete währenddessen die Karte, die sie allerdings nicht entziffern konnte. Allein dass es sich hierbei um die Haut eines Dinosauriers oder einer Echse handeln musste, konnte sie erkennen, da sie dies bereits einmal gesehen hatte.
Zurück in Baldur‘s Gate erzählte sie ihren Freund:innen was ihr widerfahren war. Eines der Kinder meinte daraufhin: „In Chult gibt es Dinosaurier und solche… naja… solche Wesen, wie du eines bist, Yuki. Fang doch dort an zu suchen!“. Yuki blickte gedankenversunken auf das Dinosaurierleder und strich mit ihren Fingern über den goldenen Faden, der darin eingewebt worden war. Ein unangenehmes Gefühl beschlich sie. Sie fasste sich aber dennoch ein Herz, nahm ihre Ausrüstung und schritt mutig voran… in der Tür blieb sie noch einmal stehen, drehte sich um und fragte: „Wo ist dieses Chult überhaupt?“.